Der Geburtstag von Jesus

Einige Angaben in den Geburtsberichten der Evangelien erlauben Rückschlüsse, in welchem Jahr und in welchem Monat Jesus zur Welt gekommen sein könnte.

Ob und wann diese Geburt exakt stattgefunden hat, lässt sich dadurch nicht beweisen, es lassen sich aber einige den Evangelien unterstellte Widersprüche auflösen.

Das Geburtsjahr

Die Weisen aus Babylon kommen zu König Herodes und berichten, dass sie aufgrund einer Himmelserscheinung die Expedition nach Jerusalem unternommen haben.

  • Von Januar 7 v.Chr. bis März 6 v.Chr. kam es zu der sehr seltenen dreifachen Konjunktion von Jupiter und Saturn am westlichen Abendhimmel im Sternbild der Fische, wobei sich die beiden Planeten im mehrmonatigem Abstand aus der Perspektive der Erde dreimal scheinbar annäherten, auch „größte Konjunktion“ genannt.

Herodes lässt sich alles genau schildern, und nachdem ihm die Schriftgelehrten aus der Prophezeiung von Micha 5,1 Bethlehem als Geburtsort des Messias nennen, lässt er dort alle männlichen Kinder bis zum Alter von zwei Jahren töten. Da Herodes 4 v.Chr. starb, muss die Geburt von Jesus 6 oder 7 v.Chr. stattgefunden haben.

Nach den geschichtlichen Quellen war Quirinius von 6 n.Chr. bis 12 n.Chr. Statthalter in Syrien und dem angegliederten Judäa. Nach seiner Amtsübernahme hat er auch eine große Volkszählung durchführen lassen. Wie kann er dann 6 v.Chr. auch schon Statthalter gewesen sein?

Es gibt eine Steinstele, auf der von einem Regenten die Rede ist, der zweimal das Amt innehatte, das könnte Quirinius gewesen sein.

Der Geburtsmonat

  1. Die Diensteinteilung wurde einmal durch das Los bestimmt (1. Chronik 42:5-19), denn die Priester, die im Heiligtum vor Gott den höchsten Dienst versahen, sollten aus zwei Sippen (Eleasar und Itamar) stammen. Bei der Auslosung waren die Nachkommen von Eleasar und Itamar abwechselnd an der Reihe. Dabei waren anwesend: der König, die führenden Männer Israels, der Priester Zadok, Ahimelech, der Sohn von Abjatar, und die Sippenoberhäupter der Priester und Leviten. Der Schreiber Schemaja, ein Sohn von Netanel aus dem Stamm Levi, schrieb die Dienstgruppen in der Reihenfolge auf, in der sie ausgelost wurden.
    Dieser Einteilung entsprechend mussten die Priester in den Tempel des HERRN kommen und ihren Dienst einen halben Monat lang versehen, so wie es der HERR, der Gott Israels, durch ihren Stammvater Aaron befohlen hatte
  2. Zacharias hat Tempeldienst, als Elisabeth schwanger wird. Er gehört zur Gruppe Abija, die in der zweiten Hälfte des Monats Tammus (Anfang Juli) Dienst hat.
  3. Als Elisabeth im 6. Monat schwanger ist (Dezember), kündigt der Engel Gabriel Maria ihre Schwangerschaft an.
    Maria wandert direkt in das Bergland von Judäa (in der Nähe von Jerusalem und Bethlehem), um Elisabeth zu besuchen.
  4. Maria bleibt bis zur Geburt von Johannes (April) bei Elisabeth und geht dann nach Nazareth zurück.
  5. Irgendwann im dritten Trimester der Schwangerschaft zieht sie mit Josef um nach Bethlehem
  6. Dann „kam die Zeit“ der Geburt, ungefähr September/Oktober. Das passt sehr gut zum Zeitpunkt des Laubhüttenfests, an dem sich das Volk Israel an die Erlösung aus Ägypten erinnert. Gott hat das Volk Israel durch Moses aus der Sklaverei in Ägypten befreit – Jesus befreit die Menschheit aus der Sklaverei der Sünde.